JugendAuslandsBerater (JAB NRW)

Viele Jugendliche sammeln heute ihre ersten Auslandserfahrungen im Rahmen der Schule durch Kontakte zu Partnerschulen in Form von internationalen Begegnungen. Diese Angebote erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Dass es aber auch außerhalb des schulischen Rahmens ein großes Angebot an Auslandprogrammen im nicht-kommerziellen Bereich gibt, ist Jugendlichen häufig nicht bekannt.

Mit dem JAB Projekt werden hauptsächlich Zielgruppen nichtgymnasialer Schulformen angesprochen, weil diese Schülergruppen bisher die Möglichkeit einer internationalen Erfahrung – angefangen von internationalen/interkulturellen Jugendbegegnungen bis hin zu Schulaufenthalten oder Freiwilligendiensten – weit weniger nutzen als Gymnasiasten. Zum einen soll die Informationsweitergabe verbessert werden, zum anderen aber auch zur Überwindung von Hemmungen oder Ängsten vor dem „Schritt ins Ausland“ beigetragen werden. Das Projekt wird von 2016 – 2017 in Nordrhein-Westfalen umgesetzt.

Projektelemente

JAB Pilotschulung
Ende April 2016 startet in NRW die „JAB Pilotschulung“. Dazu werden aus 6-8 Schulen jeweils 1-2 jugendliche Schülerinnen und Schüler und ein erwachsener Vertreter oder eine erwachsene Vertreterin der jeweiligen Schule eingeladen. Diese Gruppe wird von Fachkräften aus der interkulturellen und internationalen Jugendarbeit über zwei Tage hinweg zum JugendAuslandsBerater (JAB) ausgebildet. Alle Teilnehmenden bekommen hier einen Überblick über Auslandsprogramme für Jugendliche und junge Erwachsene. Es findet kein ‚trockenes Seminar‘ mit der reinen Vermittlung von Faktenwissen statt, vielmehr ist es methodisch durch praktische Übungen, Spiele, Simulationsübungen und Internetrecherchen sehr abwechslungsreich gestaltet.

Peer-to-Peer-Ansatz
Der Ansatz bedeutet: jugendliche JABs informieren und begeistern jugendliche Mitschüler/-innen vor Ort an ihren Schulen. Dass der Austausch und die Weitergabe von Informationen auf Augenhöhe erfolgt, ist insbesondere bei denjenigen Jugendlichen wichtig, die mögliche Scheu und Hemmungen überwinden müssen, sich den Schritt ins Ausland überhaupt zuzutrauen.

Erwachsene JABs
Um die jugendlichen JABs bei ihrer Tätigkeit vor Ort in ihrer Schule zu unterstützen und zu stärken, wird auch jeweils ein erwachsener Vertreter oder eine erwachsene Vertreterin der Schule zum JAB ausgebildet. Deren Rolle muss sich sicherlich im Laufe der Zeit an der Schule entwickeln und hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. In jedem Fall sollen sie sich regelmäßig mit den jugendlichen JABs austauschen und ihnen unterstützend zur Seite stehen bei inhaltlichen als auch organisatorischen Fragen. Außerdem sind sie wichtige Ansprechpartner/-innen für Eltern und Kollegium.

Begleitung und Evaluation während der Umsetzungsphase
Ein ganz wichtiger Bestandteil dieses Projekts ist das „Coaching vor Ort“, d.h. eine nachhaltige Begleitung, Dokumentation und Evaluation. Folgende Aspekte stehen im Vordergrund: Wer kommt in die Beratungen zu den JABs? Wie geschieht der Zugang zu den Interessenten und zu welchen Formaten wird in welchem Umfang beraten? Wer geht tatsächlich ins Ausland und über welche Formate bzw. Programme? Welche Schwierigkeiten treten bei der Beratung auf und welche Hilfen/Begleitung benötigen die JAB-Tandems?

Der Pilotprozess ist für den Zeitraum Januar 2016 bis Juli 2017 geplant und wird von der Stiftung Mercator gefördert. Kooperationspartner sind Eurodesk, IKUS-Interkulturelles Lernfeld Schule sowie transfer e.V.

 

Eine Zusammenfassung des JAB-Konzepts und Infos zu aktuellen Ausschreibungen findet ihr hier!